Sonntag, 23. September 2012

Mini Indoor Squarefoot Garden

So, ich habe mir einen "Mini Squarefoot Garden" angelegt. Er besteht aus drei 30x30cm großen, quadratischen Blumenkästen, gefüllt mit Tomatenerde. 



In jeden habe ich 16 Radieschen Samen gesät, schön regelmäßig 4x4. Die Sorte heißt Cherry Belle :)



Morgen kommt noch das Licht drüber und Sichtblenden dazwischen, damit sich die Lampen nicht gegenseitig beeinflussen.

Radieschen sind Schnellkeimer, da könnte morgen oder spätestens übermorgen schon was zu sehen sein

Samstag, 22. September 2012

Ein erstes Resumé

Das eigentlich interessante an meinen Experimenten ist, die Natur zu beobachten. Mir war bisher zum Beispiel nicht bewusst, dass viele Pflanzen immer erst zwei Keimblätter wachsen lassen, egal ob Tomate, Paprika oder Salat. Vielleicht schonmal gesehen, vielleicht mal gelesen, aber nie bewusst wahrgenommen. Oder beim Salat zu beobachten, wie sich ein Blatt nach dem anderen aus der Mitte heraus schiebt. Die technische Seite ist bei dem Projekt wirklich nur ein Teilaspekt.

Eine Sache habe ich allerdings schon gelernt. Ein "Indoor" Garten, der komplett mit LEDs arbeitet, lohnt sich nicht wirklich, zumindest noch nicht. Die nötige elektrische Energie kostet mehr als der gewonnenen Ertrag, wenn man ihn im Supermarkt kaufen würde. Das war und ist aber nicht das Ziel.


Die Unterstützung des Tageslichtes mit LEDs ist allerdings durchaus möglich. Also auf der Fensterbank, im Gewächshaus oder vielleicht sogar in einem Folientunnel oder dem Frühbeet. Hier übernimmt das Tageslicht die Hauptarbeit und die LEDs helfen an trüben Tagen oder verlängern den Tag um 1-2 Stunden, damit Langtagpflanzen schneller und früher fertig sind oder Früchte tragen. Man muss sich auch weniger Gedanken machen, ob rote und blaue LEDs ausreichen oder ob man mehr Lichtspektren für ein gesundes Wachstum braucht. Die LEDs sorgen einfach nur für einen zusätzlichen "Boost". 

Zur Zeit beobachte ich vier Salate, die ich vor einer Weile nach draußen gesetzt habe und die zu dem Zeitpunkt etwas größer waren als als andere. Inzwischen sind jedoch einige meiner "Indoor" Salate größer. Hier würde mich jetzt interessieren, ob ein Folientunnel plus LED Beleuchtung noch bessere Ergebnisse erzielen könnte. Dazu fehlen mir inzwischen allerdings die LEDs.


Auch für die Anzucht kann es interessant sein. Hier kann man mit wenig Energie eine größere Anzahl an Pflanzen unabhängig von der Witterung vorziehen, bis sie groß genug sind für das Freiland oder zum Beispiel das Frühbeet sind. 

Es gibt allerdings noch mehr Anwendungsmöglichkeiten, zum Beispiel für Terrarien, für die Überwinterung oder Zusatzlicht für dunkel stehende Pflanzen. Hier sind LEDs allen anderen Beleuchtungen überlegen, was Effizienz angeht. 

Mit aktuellen weißen LEDs lassen sich schon jetzt Energiesparlampen oder Röhren ersetzen. Da weiße LEDs allerdings ähnlich wie Röhren UV Licht mittels einer fluoreszierenden Schicht in sichtbares Licht umwandelt sind sie nicht ganz so effizient wie einfarbige LEDs. Eine kaltweiße LED kann mit 2,1W eine Lichtenergie von etwa 710mW erzeugen, eine blaue LED erzeugt mit der gleichen elektrischen Leistung jedoch über 900mW Lichtenergie. Dazu kommt noch, dass weiße LEDs viel Energie in Bereichen ausstrahlt, mit der Pflanzen wenig anfangen können. Die Pflanze bekommt bei den farbigen LEDs deutlich mehr verwertbare Photonen. Man kann mit weißen LEDs also Pflanzen wachsen lassen, wer Effizienz will sollte aber auf einfarbige LEDs setzen. 

Meine bisherigen Versuche dienten im Wesentlichen dazu herauszufinden, ob weiße LEDs ähnlich gut geeignet sind wie farbige LEDs. Das Resultat war mir eigentlich schon vorher klar, aber jetzt kann ich es auch mit Zahlen und Resultaten belegen. Das anfänglich schnellere Wachstum unter den weißen LEDs war schlicht auf ein "zuviel" an Energie unter den farbigen LEDs zurückzuführen. Nachdem ich den Abstand der farbigen LEDs vergrößert habe hat sich das Wachstum gebessert. Es sind aber immer noch Phänomene zu beobachten wie das Einrollen oder verfärben der Blätter, die auf einen Schutz vor zuviel Licht hindeuten. Auch die Paprika, die ich mehr aus Neugier gesät habe, klappt abends ihre Keimblätter zusammen, was so viel heißen kann wie "ich hab genug Licht für heute".

Zu klären bleibt allerdings immer noch das schnellere Wurzelwachstum, das ich bisher unter den weißen LEDs beobachtet habe. Hat das auch mit der Intensität zu tun oder vielleicht doch mit einer anderen Farbzusammensetzung? Dieser Frage will ich unter anderem in meinem nächsten Test nachgehen. 

Und es gibt einen Grund, der mich in Zukunft weiterhin LEDs verwenden lässt: Quecksilber den in Röhren. Mir ist vor zwei Jahren mal eine Röhre im Wohnzimmer zerbrochen. Seitdem fühle ich mich in Gegenwart dieser Dinger unwohl.

Ich habe inzwischen schon einige Hundert Euro in die Experimente investiert. Allerdings immer in dem Wissen, dass ich die weißen LEDs, sollten sie sich für Pflanzen nicht eignen, jederzeit für die Raumbeleuchtung verwenden kann. Von den roten und blauen LEDs weiß ich, dass sie sich für Pflanzen eignen und daher in jedem Fall ihren Platz finden werden, sei es für die Vorzucht oder im Gewächshaus. 

Und das größte Problem bei den Experimenten ist... sie daaaauuuuuern :-)

Freitag, 21. September 2012

Das nächste Experiment

Bei den bisherigen Experimenten habe ich teilweise mehr aus dem Bauch heraus entschieden, wie ich die LEDs zusammenstellen. Bei meinem nächsten Experiment gehe ich es etwas präziser an.

LEDs, oder generell Lichtquellen, geben eine gewisse Strahlungsleistung ab. Damit ist nicht die Angabe in Lumen gemeint. Diese berücksichtigt das Lichtempfinden des menschlichen Auges. Gemeint ist die tatsächliche abgegebene Leistung, die in Watt angegeben wird.

Verwendet werden wieder die vier LEDs, die ich für meine Experimente ausgesucht habe. Alle Werte gelten für einen Strom von 700mA.

  • royalblau (920mW)
  • tiefrot (540mW)
  • kaltweiß (710mW)
  • warmweiß (650mW)
Ich habe jetzt drei Lampen mit jeweils einer Lichtleistung von 4 Watt zusammengestellt. Dabei habe ich bei einer Lampe nur farbige LEDs verwendet. Bei der zweiten verwende ich nur weiße LEDs und bei der dritten sind farbige und weiße LEDs gemischt. 

Lampe 1



Die erste Lampe hat zwei royalblaue und vier tiefrote LEDs. Das heißt 2x 920mW + 4x 540mW = 4,0W. Sie benötigt 11,2W elektrische Leistung.

Lampe 2



Die zweite Lampe besteht nur aus weißen LEDs. Ich verwende hier zwei kaltweiße und vier warmweiße, also 2x 710mW + 4x 650mW = 4,02W bei 12,7W elektrischer Leistung.

Lampe 3



Die dritte Lampe ist eine Mischung aus einer royalblauen, zwei kaltweißen und drei tiefroten LEDs. Das sind hier 920mW + 2x 710mW + 3x 540mW = 3,95W und 11,9W elektrischer Leistung. 

Der Test

Bei dem Test wirken 4W auf eine Fläche von 700cm². Ein Tag im Hochsommer erreicht 700W/m², wobei 700W nur selten erreicht werden. Meine Beleuchtung würde hochgerechnet nur 57W/m² betragen. Allerdings enthalten die 700W/m² auch viel Energie, die von den Pflanzen nicht verwertet werden kann und die Höchstwerte werden auch nur in den Mittagsstunden erreicht. Bei starker Bewölkung kann der Wert auf 100-300W/m² fallen. Bei meinen Tests erhalten die Pflanzen über den gesamten Zeitraum die gleiche Lichtmenge.

Beginnen werde ich diesmal mit Radieschen, die ich in normaler Gartenerde in einen Blumentopf mit 30cm Durchmesser säen werde. Als Schutz und zur Abschirmung voneinander verwende ich einfache Mülleimer, idealerweise aus glänzendem Metall. Die LEDs kommen 20-25cm über die Erde in den Töpfen. Die Lichtdauer wird 14-16 Stunden betragen. 

Die Samen der Radieschen werden abgezählt. Am Ende werde ich das Gewicht des Krautes und das Gewicht der Knollen ermitteln. Außerdem werde ich die Wurzellängen vergleichen. Und logischerweise werde ich die Radieschen probieren, wie sie schmecken. 

Donnerstag, 20. September 2012

Alles wächst

So langsam machen es sich doch einige Pflanze unter den LEDs gemütlich. Da die blauen LEDs effizienter sind und die Pflanzen laut allgemeiner Lehrmeinung mehr rot als blau brauchen habe ich die Zahl der roten LEDs von 4 auf 8 verdoppelt. Gleichzeitig habe ich den Abstand wieder etwas vergrößert und die zu beleuchtende Fläche wächst langsam.

Einige der Salatpflanzen habe ich jetzt umgetopft. Das ist der größte Salat aus der ersten Aussaht meines letzten Tests vom 28.08., ist jetzt also 23 Tage alt. Andere sind vermutlich aufgrund einiger Probleme mit Schimmel noch nicht ganz so groß.


Diese 12 sind aus dem Experiment am Rand vom 07.09., sind jetzt also etwa 13 Tage alt. Ich habe sie in der Schale angesät und nach der Keimung umgesetzt. Man sieht, dass sie alle relativ gleich groß sind und normal wachsen.



Hier sind die beiden Sprösslinge der Tiny Tim Tomaten für mein Experiment Wintertomaten. Gesät habe ich sie am 14.09. und die Keimblätter sind etwa seit dem 18.09. zu sehen. Seit dem sind sie aber nicht nennenswert gewachsen. Ich nehme an, dass sich jetzt erst einmal die Wurzeln ausbilden.


Mehr aus Neugier habe ich aus einer Paprika die Samen entfernt, getrocknet und mal ein paar davon in Erde gesteckt. Es hat lange gedauert, bis der erste Spross zu sehen war, ich glaube fast 2 Wochen. Die anderen waren noch später dran. Aufgehoben habe ich nur den ersten. So sieht er aus. Wenn man genau hinschaut sieht man in der Mitte den ersten Trieb zwischen den Keimblättern.


Der hat eigentlich nichts mit meinen Experimenten zu tun sondern ist nur mal ein Versuch, ob man aus gekauften Paprika Samen eine Pflanze ziehen kann und wie das so abläuft. Kurz gesagt, Erfahrungen sammeln. Die Frage, ob dann auch brauchbare Paprika herauskämen, wird noch offen bleiben, weil ich nicht glaube, dass ich genug Platz und Licht haben werde, auch noch eine Paprika groß zu ziehen.

Sonntag, 16. September 2012

Teilweiser Fehlschlag und wie es weitergeht

Der aktuelle Test muss zum Teil als Fehlschlag gewertet werden. Er stand von Beginn an unter keinem guten Stern, als von insgesamt 36 Samen nur etwa 12 gekeimt sind. Von diesen 12 machen sich 8 recht gut. Der Freilandversuch ist völlig gescheitert. Die Bedingungen, der Wechsel zwischen Hitze am Tag und Kälte in der Nacht war wohl zu viel.

Das zweite Problem ist die Nachsat. Die Blätter verfärben sich unter beiden LED Lampen. Das Problem dürfte also weniger das Licht sein sondern eher der Dünger, mit dem ich die Erde leicht gedüngt habe. Für die größeren Pflanzen ist das gut, für Keimlinge anscheinend zuviel des Guten.



In einem Experiment am Rand habe ich Samen keimen lassen. Einen Teil der dabei entstandenen Setzlinge habe ich in die Torftöpfe des fehlgeschlagenen Freilandversuches umgesetzt und unter den farbigen LEDs platziert. In diesen Torftöpfen habe ich nicht gedüngt. Diese Setzlinge wachsen unter dem jetzt nicht mehr so intensiven farbigen Licht prächtig.


Damit dürfte die Annahme bestätigt sein, dass der bisherige "Kümmerwuchs" unter den Farbigen LEDs tatsächlich von zu viel Lichtintensität verursacht wurde. Diese 12 Pflanzen sind noch nicht einmal 2 Wochen alt.

Zwischenfazit

Zunächst mal ein Fazit aus den ersten Tests: sowohl weißes als auch farbiges Licht funktioniert, um Pflanzen wachsen zu lassen. Das farbige Licht ist jedoch effizienter. Mit gleicher elektrischer Leistung lässt sich eine größere Fläche bestrahlen. Offen bleibt noch, ob das sogenannte dichromatische Licht, also rot und blau, ausreicht oder ob noch mehr Spektren sinnvoll wären. 

Wie geht es weiter?

Den Test unter den weißen LEDs habe ich abgebrochen, da alle Pflanzen bis auf eine aus der Nachsaht braun wurden. Auch unter den farbigen LEDs entwickelt sich die Nachsaht nicht richtig. Die unterentwickelten Pflanzen werde ich aussortieren. Die 12 Setzlinge aus dem anderen Test entwickeln sich dagegen gut, ich werde also alle Pflanzen weiter wachsen lassen, die noch gut aussehen und vernünftig wachsen.

Als nächstes möchte ich herausfinden, welche Farbkombination besser ist. Bisher arbeite ich jeweils mit einer blauen und mit einer roten LED. Da die blauen LEDs effizienter sind gibt es einen Überschuss an blau. Bei einem Vertical Farming Projekt in Südkorea scheint pro blauer LED mindestens zwei rote LEDs verwendet zu werden. Zum Teil wohl sogar mehr. Ich werde also einen Vergleichstest starten, in dem ich verschiedene Farbkombinationen testen werde. Ich werde allerdings auch weitere Farben hinzufügen und auch farbige und weiße LEDs kombinieren. 

Wie bereits im letzten Post geschrieben habe möchte ich unabhängig davon eine kleine Tomate über den Winter aufziehen. Die soll aber hauptsächlich Tageslicht bekommen und die LEDs sollen die Tageslänge strecken und an trüben Tagen ein Grundniveau erhalten. Ich hab zwei Samen der Sorte Tiny Tim gesät. Beide keimen bereits. Sobald sie groß genug sind kommen sie in einen Topf und an ein Südfenster.

Ach ja, nach dem Salat will ich natürlich auch noch andere Pflanzen testen. Neben verschiedenen Salatsorten auch Spinat, Blumenkohl oder verschiedene Kräuter. Wenn das alles nur nicht so lang dauern würde...

Wie auch immer, ich hab noch einiges vor bis zur nächsten Gartensaison.

Donnerstag, 13. September 2012

Wintertomaten

Nach mehreren kleinen Experimenten kommt jetzt ein größeres. Ich möchte jetzt im Winter Tomaten ernten.

Mir ist klar, dass es ein hoch gestecktes Ziel ist, aber Versuch macht kluch oder so ähnlich ;)

Ich habe hier ein paar Samen der Tomatensorte Tiny Tim, eine spezielle kompakte Sorte für den Containeranbau, auf deutsch also für Blumenkübel. Zwei von diesen Samen säe ich an, zunächst in einem Mini Gewächshaus auf einer Fensterbank. Sobald die Pflanzen sichtbar keimen bekommen sie Unterstützung durch LEDs. Das Experiment soll also nicht ausschließlich mit LEDs ablaufen sondern mit Tageslicht an einem Südfenster und mit LEDs zur Unterstützung. Wenn die Pflanzen groß genug sind kommt die größte in einen Topf mit Tomatenerde.

Als LEDs verwende ich ausschließlich blau (450nm) und rot (656nm). Auf einen Kühlkörper kommen jeweils zwei blaue und 3 rote. Die Zahl der Kühlkörper und damit die Zahl der LEDs wird an die Größe der Pflanze angepasst. Je größer die Pflanze umso größer mehr LEDs.

Um das Licht besser auszunutzen kommt hinter die Pflanze eine "Spanische Wand", deren Innenseite verspiegelt ist.

Bis die ersten sichtbaren Ergebnisse vorliegen werden wohl aber einige Wochen vergehen.

Sonntag, 9. September 2012

Zwischenbericht

Mein aktuelles Experiment läuft knapp zwei Wochen. Wie beim letzten Test entwickelt sich der Salat unter den weißen LEDs sichtbar besser als unter den farbigen.




In einem Forum wurde die Vermutung geäußert, dass der Salat unter den farbigen LEDs so viel Licht bekommt, dass er es nicht nötige hätte, größere Blätter auszubilden. Um diese Vermutung zu bestätigen habe ich den Abstand der farbigen LEDs zu den Pflanzen dramatisch vergrößert von 7cm auf 20cm. In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob der Salat jetzt besser wächst oder eventuell sogar spargelt. In dem Fall reduziere ich den Abstand wieder.

Ich habe auch mal ein Bild von dem Salat aus dem letzten Test gemacht. Unten links ist der Salat von den weißen LEDs, unten rechts der von den farbigen. Oben rechts ist der von der einzelnen kaltweißen LED und links daneben die kümmerlichen Reste von dem Salat, der unter der einzelnen blauen LED gewachsen ist. Die Pflanze von der warmweißen LED ist schon eingegangen und verrottet.


Last but not least noch zwei Fotos von meinen Tomaten im Sack. Hätte ich die nicht so spät gepflanzt und vielleicht etwas konsequenter ausgegeizt hätten die durchaus was werden können. Aber ich bezweifle, dass die Zeit noch reicht, damit die Tomaten noch rot werden.



Freitag, 7. September 2012

Gartenplanung: Square Foot Gardening

Während die LED Tests laufen hab ich Zeit, mich weiter mit dem Garten zu befassen. Ich werde den unteren Teil des Gartens in einen Gemüsegarten verwandeln, und zwar im Stil des Square Foot Gardening, oder auf deutsch Quadratgärtnern bzw Gärtnern im Quadrat.

Square Foot Gardening heißt im Wesentlichen, dass man Beete in ca. ein Quadratfuß große Bereiche unterteilt und die Beete selbst sollen nicht größer sein als 4x4 dieser Felder, so dass man von allen Seiten bequem überall an das Beet kommt.

In meinem Fall wird ein Beet aus praktischen Gründen vermutlich 1,5x1,5m und ich habe bequem Platz für vier dieser Beete plus Wege. Ich habe das nur mal grob mit Steinen abgesteckt und mit Linien verdeutlicht. Das ist jetzt noch nichts endgültiges.

Planung für Square Foot Gardening

Jedes dieser vier Beete wird wie gesagt nochmal in 4x4 Felder unterteilt. In jedes Feld kommen dann unterschiedliche Pflanzen, zum Beispiel 3-4 Salate, 15-20 Radieschen usw, also je nach Größe der Pflanze so viele, dass ein Feld möglichst ausgefüllt ist.

Die Methode hat mehrere Vorteile. Es ist relativ übersichtlich und durch die feste Einteilung ist die Planung z.B. von Fruchtfolgen einfacher. Man kann die Pflanzen auch dichter packen, was zum einen den Ertrag steigert und weniger Luft für Unkraut lässt. Wenn man ein Beet anstatt plan auf den Boden als Kasten aufbaut, also etwa 25-50cm hoch, ist es auch etwas bequemer zu bearbeiten. Deshalb werden meine Beete auch 1,5x1,5m groß. Die Bretter, die ich verwenden möchte, sind 3m lang und die werde ich einfach halbieren.

Am rechten Rand sieht man meine "Sacktomaten", also die Tomaten, die ich in die Säcke mit der Pflanzenerde gesetzt habe. Rechts davon kommt das Gewächshaus hin und da, wo die Säcke liegen, kommt vermutlich ein kleineres Beet nur für Tomaten.

Ein Problem habe ich noch in der auf dem Bild oberen Ecke. Das Niveau des Gartens zur linken fällt ab. Die Randsteine, die zwischen den Grundstücken sind, sitzen bündig auf dessen Niveau. Der Garten oben rechts ist höher und auch die Randsteine sind entsprechend hoch. Leider ist mein Garten genauso hoch und er "quillt" fast zum linken Nachbarn über. Deshalb liegt da auch etwas Aushub, weil ich die Rasenkante an der Seite abgestochen habe. Hier muss ich mir etwas einfallen lassen, wie ich einen Ausgleich schaffen kann. Eventuell setze ich dort eine kleine Mauer oder etwas ähnliches, da ich dort sowieso einen Weg für die Beete benötige

Kleines Experiment am Rande

Ich hatte immer Schwierigkeiten, dass die Salatsamen keimen. Normalerweise stecke ich sie immer leicht in die Erde oder bedecke sie zumindest irgendwie (Lichtkeimer). Trotzdem wollen viele Samen nicht in die Gänge kommen.

Ich habe mal ein Experiment gemacht und dafür den Rest an Samen "geopfert". In eine Anzuchtschale habe ich einfache Anzuchterde gefüllt und in einer Hälfte die Samen einfach nur auf die Erde gestreut, in der anderen Hälfte hab ich die Samen leicht "eingearbeitet", so dass etwas Erde darüber war. Hier das Ergebnis.


Rechts sind die leicht mit Erde bedeckten Samen, auf der linken Seite wurden sie einfach nur auf die Erde gestreut. Schonmal ein eindeutiges Ergebnis.

Aber: auch auf der rechten Seite sind noch nicht einmal die Hälfte der Samen gekeimt, zumindest bisher. Für eine zuverlässige Keimung muss man also mindestens zwei oder sogar drei Samen verwenden.

Dienstag, 4. September 2012

Warum mache ich das?

Ich wurde gefragt, warum ich mir die Mühe mache und mit LEDs herumexperimentiere. Die Frage ist natürlich berechtigt.

Um es in wenigen Worten zusammenzufassen:

Von äußeren Bedingungen unabhängige Anzucht von Setzlingen aus Samen

Insgesamt sind es aber mehrere Gründe, warum ich das machen will.

Als erstes möchte ich möglichst früh im Jahr damit beginnen, in einem Frühbeet oder Gewächshaus Salat und anderes zu pflanzen. Wenn die Setzlinge bis zu einer gewissen Größe vorgezogen sind haben sie bessere Chancen und man kann früher mit der Ernte beginnen.

Ein weiterer Grund ist die Anfälligkeit von kleinen Sprossen gegenüber schlechtem Wetter oder Fraßfeinden. Ein Versuch der Direktaussat ist daran gescheitert, dass sämtliche Sprossen innerhalb eines Tages spurlos verschwunden sind.

Der dritte Grund ist die bessere Nutzung der Beete. Nach der Ernte muss man nicht mehrere Wochen warten, bis eine Nachsat endlich wieder anfängt zu keimen. Statt dessen kann man einen vorgezogenen Setzling einsetzen und spart dadurch problemlos 3-4 Wochen.

Jetzt kann man natürlich sagen, dass man vorgezogene Pflanzen auch beim Gärtner oder in einer Gartenabteilung vom Baumarkt bekommt. Teuer ist das nicht. Man bekommt 12 Setzlinge durchaus für 2€ Allerdings bekommt man da nur eine gewisse Auswahl an Pflanzen und lange nicht alles, was man gerne hätte. Außerdem ist auch nicht immer alles verfügbar. Last but not least ist die Qualität nicht immer die beste. Von 12 Salatsetzlingen, die ich vor einiger Zeit mal gekauft habe (von denen ich allerdings nur 10 in den Garten gesetzt habe), sind nur 4 auf meinem Teller gelandet.

Ob man unter dem Strich günstiger oder teuer als mit gekauften Setzlingen davon kommt hängt in erster Linie davon ab, wie viele Setzlinge man gleichzeitig unter den LEDs hat und welches Medium man verwendet. Der aktuelle Aufbau verbraucht etwa 2€ an Strom im Monat bei 14 Stunden täglicher Beleuchtung. Derzeit habe ich 12 Samen darunter, prinzipiell wären aber deutlich mehr möglich.

Man kann natürlich auch Setzlinge ohne künstliches Licht ziehen, aber sämtliche Versuche waren doch eher jämmerlich, da hinter einem Fenster sowieso schon zu wenig Licht ankommt und man immer noch von den Launen der Natur abhängig ist. Meine Fensterbanksetzlinge sind jedenfalls unbrauchbar, weil viel zu schwach. Die Blätter würden einfach nur auf dem Boden liegen und vergammeln.

Schwierige Bedingungen

In meinem aktuellen Experiment hab ich je 12 Salatsamen unter weißen LEDs, rot/blauen LEDs und in einem Mini Gewächshaus auf der Terrasse.

Das Experiment auf der Terrasse muss leider als Fehlschlag gewertet werden. Die ersten Keime waren erst am Sonntag zu sehen und gestern wurden die von zuviel Sonne und zu wenig Wasser gleich wieder verdampft. Deshalb habe ich den Test abgebrochen. Die Bedingungen sind wohl doch zu extrem.

Auch unter den LEDs läuft es nicht ganz ideal. Ich habe nach wie vor Schwierigkeiten, dass der überwiegende Teil der Samen auch wirklich keimt. Ich weiß nicht, ob das normal ist, ob ich eine schlechte Charge erwischt habe oder ob ich mich zu dämlich anstelle.

Unter den weißen LEDs haben von 12 Samen nur 6 gekeimt und von den 6 kann man 4 nur als wirklich brauchbar ansehen. Rot/blau ist etwas besser. Ich habe die fehlenden Stellen jetzt nachgesät. Mal schauen, ob daraus was wird.