Mittwoch, 27. März 2013

Anzuchterde oder Kokoserde?

Bisher hab ich für die Anzucht von Samen entweder Anzuchterde oder Kokos Quelltabletten verwendet. Mit der Anzuchterde habe ich bisher aber nur mäßig gute Erfahrungen gemacht und die Quelltabletten sind teuer.

Deshalb habe ich mir Kokoserde bestellt. Die wird in Briketts geliefert und muss mit Wasser aufgequollen werden. Das spart Platz und Gewicht bei Lagerung und Transport.

In diesen Karton befinden sich umgerechnet über 300 Liter Erde. Dazu kommt, dass Kokos ein nachwachsender Rohstoff ist. Torfhaltige Gartenerde schädigt die Moore.


Vor einigen Wochen habe ich etwa 20 Salatsamen in Anzuchterde gesät. Das traurige Ergebnis waren ganze zwei Samen, die gekeimt sind. Letzte Woche habe ich das gleiche noch einmal gemacht, nur diesmal mit Kokoserde. Das Ergebnis spricht Bände.


Auch bei Mais hab ich ähnliches beobachtet. Von drei in Anzuchterde gesteckten Maiskörnern ist eins überhaupt gekeimt. Bei meinem Vorquell-Experiment sind 20 von 20 Körnern gekeimt.


Ich will die Kokoserde nicht nur für die Anzucht verwenden. Ich habe verschiedene Sorten gekauft. Die für die Anzucht ist sehr fein, es gibt aber auch gröbere. Ich will meine Roma Tomaten zur Hälfte in normale Tomatenerde setzen, die zweite Hälfte in Kokoserde. Bin gespannt, ob es da Unterschiede gibt. Vor allem geht es mir dabei um Schädlinge und Krankheiten. Bei normaler Gartenerde hat man eigentlich fast immer die Gefahr, dass man Fliegen, Bakterien oder Pilze gleich mit einkauft. Die Gefahr ist bei Kokos zumindest dramatisch reduziert, wenn nicht sogar komplett eliminiert.

Recht praktisch sind die "Grow Bags". Das sind Plastikbeutel, in denen eine ausreichende Menge Kokos in gepresster Form geliefert werden und der Beutel dient gleichzeitig als Topf. Einfach Beutel öffnen und mit Wasser aufquellen lassen.
Bildquelle: http://www.kokoserde.de/
Für den Schreibtisch sind sie jedoch nicht geeignet, da sie auslaufen können, wie ich schmerzlich feststellen musste ;-)

Für Pflanzen scheint Kokos wirklich ideal zu sein, für den Menschen hab ich jedoch zwei Probleme festgestellt. Zum einen kann die Kokoserde einen leicht säuerlichen Geruch verbreiten, vor allem, wenn es im Raum warm ist. Und zum anderen sollte man beim Verarbeiten Handschuhe tragen. Wenn ich mit den Händen darin gewühlt habe, war die Haut anschließend rau und trocken.

Zumindest für die Anzucht werde ich nur noch Kokoserde verwenden. Für das Freiland warte ich den Rest des Jahres ab.

Bestellt habe ich bei http://www.kokoserde.de/. Der Preis ist gar nicht mal so teuer. 20 Liter normale Anzuchterde kosten im Baumarkt etwa 4,50€, macht einen Preis pro Liter von 22,5 Cent. Die Kokos Anzuchterde kostet 1,38€ und ergibt etwa 6 Liter. Macht 23 Cent pro Liter. Die 9 Liter werden nach meiner Meinung nicht erreicht. Es gibt natürlich vor allem in Discountern billigere Anzuchterde, aber da erhält man auch eine entsprechende Qualität. Ich habe sogar schon fremde Pflanzen daraus keimen gesehen

2 Kommentare:

  1. Bei Kokosprodukte muss aber mehr auf den PH Wert geachtet werden, da dieser nicht so gut gepuffert wird und durch Kalkhaltiges Wasser sehr sehr weit über 7 steigen kann, was dazu führen kann das Nährstoffe nicht mehr Pflanzenverfügbar sind. Bei der reinen Anzucht kein Problem aber eine Kultur rein in Kokos muss anders gestuert werden als eine klassische Erdkultur. Gruss Alexander

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    1. Ich behalte das im Auge. In einem Kübel, in dem ich bisher weder Pflanzen noch Dünger habe, ist der PH Wert mit etwa 6,5 auf jeden Fall in Ordnung. Werde aber auch noch andere Situationen testen

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